Herpes Zoster, der unbekannte Feind

Die Gürtelrose, früher unter dem Begriff Wundrose bekannt, ist nicht nur sehr schmerzhaft, sondern kann unter Umständen bleibende Schädigungen verursachen. Gürtelrose, auch als Herpes Zoster bekannt, zählt zu den akut ansteckenden Viruserkrankungen. Die Krankheit tritt vorwiegend im Versorgungsgebiet einzelner Nerven auf. Auslöser dieser endogenen Viruserkrankung ist das Varizellen Zoster-Virus. Dieses Virus ist für den Ausbruch der Windpocken verantwortlich. Die Gürtelrose legt sich, wie der Name schon sagt, wie ein Gürtel um das vom Virus betroffene Gebiet. Das Virus verbleibt nach einer Windpockenerkrankung im Körper des Menschen. Nach Überstehen der Windpocken wandert es entlang der peripheren Nervenfasern in die Rückenmarksganglien und Gehirnganglien und verbleibt dort bis zu seiner Reaktivierung.

Als Ursache für den Ausbruch der Gürtelrose wird zum Teil eine örtliche Störung der zellulären Immunität angenommen. Bei zytostatischer und immunsuppressiver Therapie sowie Krebsleiden und AIDS kommt es zu gehäuftem Auftreten. Der Häufigkeitsgipfel liegt im Alter zwischen 50 und 70 Jahren. Selten kann ein Windpockenerkrankter als auslösender Faktor für eine Gürtelrose bei einem anderen Menschen angesehen werden.

Die Behandlung einer Gürtelrose wird mit Virostatika durchgeführt. Lokal können austrocknende Lotionen auf Zinkbasis angewendet werden. Um eine bakterielle Sekundärinfektion zu vermeiden, kommen antibiotikahaltige Cremes beziehungsweise Salben zum Einsatz. Bei schweren Verläufen können systemisch Glucocorticoide gegeben werden. Gegen die zum Teil erheblichen Schmerzen im erkrankten Gebiet werden geeignete Mittel vom Arzt verordnet.

Komplikationen können durch bakterielle Superinfektionen und die Mitbeteiligung des ZNS (zentrales Nervensystem) entstehen. Hier sei die Herpes Zoster-Meningitis, also eine Hirnhautentzündung durch den Virus hervorgerufen, genannt. Die Gürtelrose kann im Gesicht auftreten. Bei Befall des ersten Trigeminusastes sind Auge, Nasenwurzel, Stirn und behaarte Kopfhaut einer Gesichtshälfte betroffen. Geschwürbildungen rufen bleibende Hornhautschädigungen hervor. Bei Befall des 8. Hirnnervs treten Hör- und Gleichgewichtsstörungen auf. Häufig ist der 7. Hirnnerv mit Lähmungen und Schmerzen im Gesicht befallen. Seltene Komplikationen betreffen das Übergreifen auf Rückenmark und Gehirn.Eine lebensbedrohliche Ausbreitung des Herpes Zoster-Virus auf den ganzen Körper kommt in der Regel nur bei stark geschädigtem Immunsystem vor.

Herpes Zoster ophthalmicus betrifft das Auge und das Gesicht. Herpes Zoster oticus tritt auf, wenn das Ohr betroffen ist. Zoster generalisatus bezieht sich auf einen Befall des gesamten Nervensystems. Zoster genitalis betrifft den Genitalbereich. Zoster-Myelitis tritt auf, wenn das Rückenmark entzündet ist. Zoster-Enzephalitis bezieht sich auf einen Befall des Hirngewebes mit Entzündung.Impfung gegen Gürtelrose und Windpocken: Personen, die noch keine Windpocken hatten und daher nicht über einen natürlichen Schutz gegen das Varizellen Zoster-Virus verfügen, können sich durch eine Impfung vor einer Gürtelrose schützen. Die Impfung ist besonders für Menschen ab 50 Jahren empfohlen, da das Risiko für Gürtelrose und deren Komplikationen mit zunehmendem Alter steigt. Es ist ratsam, sich von einem Arzt beraten zu lassen, ob eine Impfung gegen Gürtelrose in Frage kommt.

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