Trennkost – eine alternative Ernährung ?
Auf der Suche nach einer Möglichkeit seine schwere Nierenerkrankung über eine gesunde Ernährung zu regulieren, entwickelte der Amerikaner Dr. Howard Hay das Prinzip der Trennkost. Viele Menschen wählen diese Art der Ernährung, um ihr Gewicht zu reduzieren. Bringt das wirklich etwas?
Das Grundprinzip der Trennkost geht bereits aus dem Namen hervor. Doch oftmals ist es nicht so einfach, die Lebensmittel wirklich in Kohlenhydratreiche und Eiweißreiche zu unterscheiden. Dafür wurden zahlreiche Bücher mit entsprechenden Tabellen verfasst und auch im Internet finden Sie einiges dazu.
Abgeschaut hat sich Dr. Hay das Prinzip der Trennkost vom Hunza Volk, welches im Himalaya Gebirge lebt. Deren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, die auf eine naturbelassene Ernährung und Lebensweise zurückzuführen ist und dem Volk offensichtlich in Bezug auf die Gesundheit sehr gut bekam, inspirierten ihn zur Methode der Trennkost als Therapiekonzept.
Der Grundgedanke war allerdings nicht das Erreichen von weniger Körpergewicht, sondern der Ausgleich des Säure-Basen-Haushaltes. Dr. Hay führte alle Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck, Krebs, Gicht und Diabetes, um nur einige zu nennen, auf eine Übersäuerung des Körpers zurück und damit zu einer wesentlich höheren Krankheitsanfälligkeit.
Seiner Überzeugung nach würden Eiweiß und Kohlenhydrate zusammen in einer Mahlzeit gegessen, zu einer Übersäuerung des Magens und damit verbunden einer erschwerten Verdauung führen. Der Körper erkrankt, weil er mit einer Überflutung von Säureendprodukten nicht mehr fertig wird.
Jedoch die Trennung beider Nahrungsbestandteile entlastet den Körper, weil dieser ja im Moment der Verdauung und Verwertung lediglich nur mit einer Aufgabe beschäftigt sei. Das heißt eine optimale Aufspaltung, Verwertung und Abbau des entsprechenden Nahrungsbestandteils. Damit würden besonders die Enzyme besser zur Wirkung kommen.
Damit die Säurerückstände nicht den Körper belasten ist ein Verhältnis von Basen zu säurehaltigen Nahrungsmitteln von 4 zu 1 empfehlenswert. Natürlich nur, wenn Sie dem Prinzip der Trennkost in Ihrer täglichen Ernährung folgen. Die Nahrungsmittel werden in drei Gruppen unterteilt, den eiweißreichen und kohlenhydratreichen sowie den neutralen Nahrungsmitteln. Letztere dienen der Kombination der jeweiligen einzelnen Gruppe. Getrennt werden lediglich Eiweiß und Kohlenhydrate in einer Mahlzeit.
Das Konzept sieht vor, den Tag mit einer kohlenhydratreichen Mahlzeit zu beginnen. Dass Mittag besteht aus einer eiweißhaltigen Mahlzeit und das Abendbrot wider aus einer kohlenhydratreichen Mahlzeit. Sinn und Zweck ist es, pro Mahlzeit lediglich eine Eiweiß bzw. Kohlenhydratkomponente mit neutralen Nahrungsmitteln zu verwenden. Das bedeutet entweder Fisch oder Fleisch. Aber wer isst schon beides in einer Mahlzeit. Der Verzicht auf Kaffee ist als selbstverständlich anzusehen.
Interessant und dennoch unverständlich sind die als neutral deklarierten Lebensmittel wie:
Wenn Ihnen das alles zu schwierig oder undurchsichtig erscheint, lassen Sie sich bei der Einführung bzw. der Umsetzung einer Trennkost beraten. Zu diesem Zweck erhalten Sie im Buchhandel spezielle Ratgeber. Im Internet finden Sie tolle Rezepte für abwechslungsreiche Trennkostgerichte. Zum Beispiel auf der Seite http://www.chefkoch.de/rs/s0g38/Trennkost-Rezepte.htm. Wer auf Nummer sicher geht, lässt sich in der ersten Zeit persönlich unterstützen. Hierfür bieten Ihnen Kurhotels und viele “normale” Hotels inzwischen diese spezielle Ernährung der Trennkost sowie spezielle Kurse, an. Eine kleine Liste mit Angeboten für eine Trennkost im Hotel finden Sie bei http://www.kur-und-gesundheitsurlaub.de/trennkost/.
Fakt ist, das viele Erkrankungen wie Gicht, Diabetes oder Erkrankungen der Nieren mit einer veränderten Stoffwechsellage einhergehen und durch einen geringen Konsum an Kohlenhydraten sowie einen Überschuss an Eiweiß in der Ernährung zusätzlich gefördert werden. Die Trennkost als Therapiekonzept kann sich in einigen Fällen durchaus positiv auswirken. Wissenschaftlich belegt ist dies jedoch nicht. Geht es nach Dr. Hay, so teilt sich die tägliche Ernährung in 80 Prozent basen-überschüssiger und 20 Prozent säureüberschüssiger Nahrungsmittel auf. Dies hat jedoch einen Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zur Folge. Ebenso ist die einzelne Auswahl an Lebensmitteln je Gruppe völlig unklar.
Betrachtet man das Prinzip der Trennkost als überleitende kurzfristige Diät form hin zu einer vollwertigen Mischkost mit eingeschränktem Anteil an Fleisch, Kaffee, Alkohol, Süßigkeiten und Fett, so wird schnell klar, dass nur eine gesunde Vollwerternährung mit reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukten in möglichst naturbelassener und frischer Form, die einzige Alternative darstellt. Besonders für Menschen mit Gewichtsproblemen und Erkrankungen wie Rheuma, Asthma oder Gicht. Praktisch gesehen ist das Prinzip der Trennkost in seiner Umsetzung auch sehr anstrengend.
Noch ein Tipp zur Eiweißmahlzeit am Abend. Diese darf natürlich auch mit kohlenhydratreichen Produkten genossen werden. Achten Sie aber bitte darauf, dass der Überschuss an Eiweiß in der Mahlzeit überwiegt.